Rendezvous der Freunde

Ein Film über ein Bild und seine Geschichte
von Maria Hemmleb und Christian Bau
Deutschland 1992, 16mm, 60 Minuten, Farbe und s/w

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Rendezvous der Freunde nennt Max Ernst 1922 das Gemälde, auf dem er seine Pariser Freunde vereint. Heute gilt das Bild als ein Schlüsselwerk des Surrealismus. Die Geschichte dieses Bildes ist auch eine Geschichte der Sammler Lydia und Artur Bau, die es durch die Zeit brachten, in der es als “entartet” galt; die mit dem Bild lebten. Es geht nicht nur um Kunst und Politik, sondern auch um Handel, Verlust und Gewinn, um Leidenschaft und um persönliches Risiko – um Lebensgeschichte.

“Au rendezvous des amis” – Rendezvous der Freunde nennt Max Ernst 1922 ein Gemälde, das seine Pariser Freunde zu einem Gruppenbild zusammenfaßt. Die rätselhafte Avantgardisten-Versammlung gilt heute als Schlüsselwerk des Surrealismus. In ihrem Film Rendezvous der Freunde erzählen die Filmemacher die Geschichte dieses Bildes, das im Laufe der Zeit alle Stadien der Bewertung durchlief: von der wenig beachteten Arbeit eines jungen Künstlers bis zur Verurteilung als “entartete Kunst” in der Nazizeit, über das weitgehende Desinteresse Anfang der 50er Jahre bis zum unangefochteten Klassiker-Status von heute.
Als Max Ernst 1924 Geld für eine Saigon-Reise braucht, verkauft er das Bild an seine Kunsthändlerin Johanna Ey. In den 20er Jahren ist ihre Düsseldorfer Galerie das Zentrum der rheinischen Künstler-Avantgarde. Hier hatte Max Ernst seine erste Einzelausstellung. In der Nazizeit wird Johanna Ey der Kunsthandel untersagt. Ihre Sammlung gilt als “entartet” und wird zum Teil beschlagnahmt. Die Kunsthändlerin gerät so sehr in Not, daß sie erwägt, ihre letzten Bilder gegen Lebensmittel zu tauschen.
In der Galerie “Neue Kunst Frau Ey” sehen Lydia und Artur Bau 1929 zum ersten Mal Werke von Max Ernst. Es entwickelt sich eine lebenslange Freundschaft mit der Kunsthändlerin. Auch während der Nazi-Zeit kaufen sie von Johanna Ey Bilder und Zeichnungen jetzt offiziell als “entartet” klassifizierter Künstler.
1941, nach den ersten Bombenangriffen auf Düsseldorf, erhält das Ehepaar Bau eine Kiste, Inhalt unter anderem: Max Ernst´s “Au rendezvous des amis” und “La mort de Max Ernst” von Robert Desnos.
“Au rendezvous des amis” hängt heute im Museum Ludwig in Köln. Die Geschichte des Bildes ist auch eine Geschichte der Sammler, die es durch die Zeit brachten, die mit dem Bild lebten. Es geht nicht nur um Kunst und Politik, sondern auch um Handel, Verlust und Gewinn, um Leidenschaft und persönliches Risiko – um Lebensgeschichte.

Großes Ey, wir loben Dich,
Ey wir preisen deine Stärke.
Vor dir neigt das Rheinland sich
Und kauft gern und billig deine Werke!
Max Ernst, 1929